Chronik
Einer der ältesten Schützenvereine von Österreich und Niederösterreich ist die Privilegierte Schützenkompanie zu St.Pölten 1540. Wie aus dem Rathausprotokoll vom 8. August 1543 zu entnehmen ist, übte sich eine Vereinigung von Bürgern bereits seit einigen Jahren im Scheibenschießen.
Schützenordnung
Um ihren Vereinsbräuchen feste Form zu geben, erhielten sie im Jahre 1545 durch Richter und Rat eine Schützenordnung.
Wiener Tor
Seit altersher pflegte man alljährlich zwei Schießen. Ein Vogelschießen zu Pfingsten und ein Scheibenschießen im Sommer. Wer den Vogel abschoss, war für ein Jahr Schützenkönig. Eine Schießstätte mit Kegelbahn wurde um die Mitte des 16.Jahrhunderts auf der sogenannten Brandstätte neben der Stadtmauer beim Wiener Tor (Wienerstraße 46) erbaut. Durch die Unsicherheit des 30jährigen Krieges wurde mehrere Jahre kein Vogelschießen abgehalten. Im Jahre 1694 wurde durch Hochwasser die Schießstätte samt Vogelturm fortgerissen. 1696 wurde die neue Schießstätte auf einem Acker nördlich des Wilhelmsburger Tores errichtet.
Kranzlschießen
Seit 1700 verzichtete man auf das Vogelschießen. Man führte das Kranzlschießen ein. Es schoß hier auch Andreas Hofer mit seinen Gefährten, als sie Anfangs 1809 nach Wien reisten. Im gleichen Jahr brannten die Franzosen die Schießstätte nieder, wobei nicht nur die Archivalen, sondern auch die bemalten Schießscheiben vernichtet wurden.
Wiederaufbau
1814 erfolgte der Wiederaufbau der Schießstätte mit Kegelbahn, es wurden auch einige Schießen durchgeführt und eine neue Fahne geweiht.
St.Pöltner Schützenkompanie
Erzherzog Franz Karl war im Jahre 1824 zu Besuch. Er blieb Protektor der St.Pöltner Schützenkompanie bis 1866.
Schießstätte
1853 war auch Kaiser Franz Josef auf der Schießstätte und gab aus dem Gewehr, dessen sich sein Vater bediente, zwei Schüsse ab.
Eröffnung
Später besuchte Erzherzog Rainer mehrmals die St.Pöltner Schießstätte und als Kaiser Franz Josef 1895 zur Eröffnung des neuen Krankenhauses nach St.Pölten kam, fand er sich wieder im Kreis der Schützen ein.
Oberschützenmeister
Damaliger Oberschützenmeister war Dr.Hermann Ofner - Bürgermeister von St.Pölten.
Neubau des Schützenhauptgebäudes
Anläßlich des 6. Niederösterreichischen Landesschießens im Jahre 1891 wurde die Festhalle in einen Festsaal umgewandelt und im Jahre 1895 erfolgte der Neubau des Schützenhauptgebäudes (heutige Stadtsäle am Schießstattring).
Bau des Kreisgerichtsgebäudes
Im Jahre 1900 wurde der Beschluß gefasst, das immer stärker verbaute Gebiet zu verlassen (Hauptgrund war der Bau des Kreisgerichtsgebäudes). Im Süden der Stadt wurde neben der Militärschießstätte und dem Trabrennplatz von 1903 bis 1906 durch Baumeister Wohlmeyer (auch Schützenrat im Verein) die heutige Schießstätte (Hammerpark) errichtet und am 17. Juni 1906 durch Erzherzog Rainer feierlich eröffnet.
Huldigungsschießen
1910 besuchte Kaiser Franz Josef das zu seinem 80. Geburtstag veranstaltete Huldigungsschießen auf der Schießstätte Hammerpark.
Kein Schießbetrieb
1946 Während der Besatzungszeit nach dem zweiten Weltkrieg, war kein Schießbetrieb möglich.
Vereins-Bestands-Jubiläum
20 Jahre nach dem 2. Weltkrieg, im Juni 1965 anlässlich des 425jährigen Vereins-Bestands-Jubiläum wurde unter dem Oberschützenmeister Alois Navratil die offizielle Wiedereröffnung der Schießstätte gefeiert.
Damen der Schützenkompanie
Im Jahre 1971 stifteten die Damen der Schützenkompanie eine neue Schützenfahne und ein goldenes Schützenbuch.
Ausbau und Modernisierung
Die Zunahme der Beliebtheit des Schützensportes erforderte in den folgenden Jahrzehnten den Ausbau sowie die Modernisierung der Schießstätte. Der 100m Jagdstand wurde lärmdämmend neu gemauert, die 50m Kleinkaliberstände erneuert, eine weitere Feuerpistolen-Anlage gebaut und mit Wendeanlagen ausgestattet.
Privilegierte Schützenkompanie
1990 feierte die Privilegierte Schützenkompanie ihr 450jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass gab es eine Sonderausstellung im Stadtmuseum St.Pölten.